Nun hatte ich - abgesehen von meiner Blasenentzündung - seit einem Monat eigentlich keine Neuigkeiten mehr verbreitet, aber selbstverständlich gab's schon wieder Einiges zu erzählen:
Ich steckte nun mitten im Zahnwechsel: Im Oberkiefer sind schon 2 neue Zähne da und unten fehlten auch schon 3 Zähne. Weitere wackelten. Frauchen nannte mich nun immer den zahnlosen Opa! Frechheit! Mein Verschleiß an Kauartikeln war auch deutlich gestiegen: So viele Kauknochen und so hatte ich noch nie benötigt.
Frauchen war aber glücklich über den hohen Umsatz an Kauartikeln und Spielzeugen. Schuhe und Möbel blieben daher nämlich von mir und meinen Beißerchen verschont. Das Einzige, was mir immer noch regelmäßig zum Opfer fiel, waren Socken. Frauchens Bruder diagnostizierte mir schon einen Socken-Fetisch, was ich leider nicht so ganz von der Hand kann.
Meine erste Bewährungsprobe habe ich auch schon bestanden: Frauchens Vater war alles andere als angetan, als er hörte, dass sie sich einen Hund anschaffen wollte. Ohne mich überhaupt zu kennen erteilte er mir schon mal vorab Hausverbot. Aber Frauchen dachte sich schon, dass ich ihn doch noch um meine Pfötchen wickeln würde und genauso kam es auch!
Als Frauchens Bruder im März Geburtstag hatte, benahm ich mich im Restaurant so unauffällig, dass ich direkt die Einladung zum Geburtstag von Frauchens Mutter (Ende März) bekam. Wir durften sogar dort übernachten. Und das hatte alles so gut geklappt, dass wir immer wieder kommen durften. Inzwischen sind Frauchens Vater und ich ganz dicke Kumpels!
Meine erste Trotzphase hatte ich auch schon hinter mir gelassen. So für 2 Wochen wollte ich nämlich draußen gar nicht mehr auf Frauchen hören. Es war alles viel spannender da draußen. Frauchen hatte ich ja schließlich ständig um mich. Aber Frauchen riss die Reißleine - oder besser gesagt: Sie legte mich an die Schleppleine.
Das wirkte! Fand ich nämlich voll doof. Inzwischen war ich also wieder zu einem absoluten Goldstück mutiert und hörte wie ein Musterexemplar von Hund, weshalb die Schleppleine auch wieder an den Haken gehängt wurde.
Die einzige Situation, in der ich Frauchen nach wie vor nicht wahrnahm, war, wenn ich mit anderen Hunden spielte. Beim Spielen vergaß ich die gesamte Welt um mich herum. Frauchen konnte auch
einfach fortgehen und für eine
halbe Stunde aus meinem Blickfeld verschwinden – das bekam ich nicht mal mit!
Ganz anders sah das aus, wenn ich zu Hause allein bleiben sollte. Dann war das Gejammer und Gejaule ganz groß. Unter Ablenkung mit Futter und getrockneten Hühnerbruststreifen (Ich liebe diese Dinger abgöttisch!) schaffte ich es vielleicht 10-15 Minuten ohne großes Gejaule, aber dann ging’s los. Ich jaulte dann am Stück ununterbrochen, aber alle paar Minuten dann doch. Die Abstände zwischen den Jaulern wurden mit Frauchens zunehmenden Abwesenheit immer kürzer.
Nachbarn hatten das Gejaule gar nicht mir sondern irgenwelchen Kleinkindern zugeordnet, weil es sich wohl eher wie ein Schreien als ein Jaulen anhörte.
Aber es hilft nix, gar nix! Frauchen kam nicht schneller nach Hause und ließ mich auch weiterhin immer mal wieder allein. Aber was soll's? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, weshalb mal klar war, dass ich auch weiterhin jaulen würde, wenn mich Frauchen wieder allein in der Wohnung ließ.
Am Sonntag (14.6.) jagte ich Frauchen noch mal einen Schrecken ein:
Sie war nämlich auf Julians Konfirmation und 9 (!) Stunden nicht zu Hause. Mika & Mimi hatten netterweise zusammen mit ihrem Frauchen auf mich aufgepasst. Dort passierte auch ein Unglück: ein riesiger See! - Frauchen war das ganz schön peinlich...
Später hatte ich auch noch in unsere Wohnung gepinkelt, und lief dabei auch noch, so dass ich einen richtigen Flusslauf im Flur und Wohnzimmer verlegte. Ich war richtig stolz auf mich,
wie viel Pipi aus mir rauskommen konnte!
Frauchen überlegte daraufhin, ob die Blasenentzündung doch noch nicht ausgeheilt ist, aber das stimmte gar nicht. Frauchen und ich waren bisher noch nie so lange voneinander getrennt. Das war doch nur Stress-Pipi!
Was die Hundeschule angeht… Aus der Mini-Welpengruppe sind
wir schon vor Wochen rausgeflogen. Seither musste ich zu den Maxi-Welpen gehen. Für die kleinen Hunde und Neuankömmlinge war ich angeblich zu frech... Ende April geht der Welpenkurs ja
schon zu Ende. Wir würden dann zwar mit dem Aufbautraining weitermachen, denn wir müssten ja irgendwann auch den Hundeführerschein bestehen.
In der anderen Hundeschule sind wir auch nicht mehr in der Welpengruppe, weil mich die einfach nicht mehr genug gefordert hatte. Die verbleibenden Gruppenstunden wandelten wir in Einzelstunden um. Für danach plante Frauchen mit Ralley Obidience anfangen, um mich mehr zu fordern.
Wir übten ja auch zu Hause immer ein paar Kunststückchen, die ich sehr schnell lernte (abgesehen vom Apportieren – das ist bisher noch nicht meins), aber irgendwie - meinte Frauchen -
bräuchte ich wohl noch mehr, was mich beschäftigte...
So, nun seid ihr alle erst mal wieder auf dem Laufenden!