Nellys Frauchen wollte für ein paar Tage nach Südengland reisen. Da wir ja schon im September bewiesen hatten, dass es keine Probleme gibt, auch wenn Nelly über Nacht bleibt, war schnell klar, dass Nelly in der gleichen Zeit bei mit einzieht.
Samstagabend gingen wir noch mit unseren beiden Frauchen zusammen in den Park, wo wir wieder ausgiebig und wild – wie immer – miteinander tobten und balgten. Zurück in meiner Wohnung tobten wir weiter. Wir waren gar nicht mehr zu beruhigen. Wir freuen uns eben immer so, wenn wir uns treffen!
Nellys Frauchen ließ noch ein paar Dinge für Nelly bei uns und verabschiedete sich dann auch bald. Wir tobten weiter. Mein Frauchen packte noch einige Sachen für morgen zusammen und belud das Auto. Wir tobten weiter. Frauchen machte sich etwas zu essen und wusch anschließend ab. Wir tobten weiter. Frauchen legte sich aufs Sofa und wollte entspannen und fernsehen. Wir tobten weiter. Frauchen verstand angeblich kein Wort, der aus dem flimmernden Kasten kam. Aber das störte uns doch nicht. Wir tobten weiter. Und wir banden Frauchen mit ein, in dem wir wie irre über sie rüber- und auf sie raufsprangen.
Erst gegen 22 Uhr wurden wir langsam etwas ruhiger. Noch schnell eine Pipi-Pause und dann ging’s ins Schlafzimmer. Frauchen schickte mich wie immer in meine Box und Nelly auf ihr Kissen. Aber Nelly wollte zu mir. Frauchen ließ sie zunächst gewähren, griff aber ein, als wir wieder anfingen rumzutoben. Sie schickte Nelly immer wieder auf ihr Kissen. Das zog sich eine ganze Weile hin, bis Nelly da liegen blieb.
Am nächsten Morgen mussten wir richtig früh aus den Federn, was Nelly und mir gar nicht schmeckte. Aber heute stand ja die Ausstellung in Hannover an. Von der berichtete ich bereits an anderer Stelle.
Montagmorgen ging gleich wieder die Toberei los. Frauchen stöhnte. Sie hatte gehofft, dass wir beide nach dem gestrigen, anstrengenden Tag heute etwas in den Seilen hingen und es heute etwas ruhiger ablaufen würde. Danach sah es morgens jedoch noch nicht aus. Also gingen wir direkt für zwei Stunden in den Park, in dem wir um die Wette rannten, um Stöckchen rangelten, rauften, durch Laubberge wühlten,…
Danach tobten wir noch kurz in der Wohnung herum – aber wirklich nur ganz kurz – bevor wir uns einkuschelten und erst mal richtig lange schliefen.
Mittags ging es wieder raus in den Park, wo wir wieder das ganze Laub aufwirbelten, so dass wir nachmittags in der Wohnung wieder verhältnismäßig ruhig waren. Abends noch eine ausgiebige Parkrunde, nach der wir trotzdem noch eine ganze Stunde durch die Wohnung rangelten. Als Frauchen sich dann aber aufs Sofa legte, kuschelten wir uns dazu und verbrachten einen sehr relaxten, schläfrigen Montagabend.
Dienstagvormittag hatten wir wohl was angestellt… Ich hatte, seit ich bei Frauchen eingezogen war, drei schöne Kissen in meiner Box liegen, die ich auch wirklich gern nutze, um mich einzukuscheln oder auch meinen Kopf darauf abzulegen. Frauchen meint, das sind die Hügli-Kissen von Tchibo. Jedenfalls schnappte sich Nelly so ein Kissen, was mir gar nicht gefiel. Also jagte ich ihr hinterher, aber sie wollte das Kissen einfach nicht wieder hergeben, weshalb wir anfingen, daran herumzuzergeln und weiter durch die Wohnung zu rasen.
Was soll ich sagen? Dabei musste wohl irgendwie ein kleines Loch ins Kissen gekommen sein. Jedenfalls rieselten da plötzlich so merkwürdige kleine Kunststoffkügelchen heraus. Wir fanden das voll witzig und verteilten diese Kügelchen überall in der Wohnung: auf den alten Dielen mit den schönen tiefen, rauhen Fugen, auf dem Sofa, unterm Bett, auf unseren Kuschelkissen, unter den Tischen, im Badezimmer, in der Küche,… Einfach überall. Das ging auch ratzfatz!
Und dann bemerkte Frauchen, was passiert war. Ui – war die stinkig. Sofort wurden alle Kissen weggelegt, Nelly und ich ins Schlafzimmer verfrachtet und der blöde, laute Staubsauger hervorgeholt. Obwohl das Ding so laut ist, hörten wir Frauchen noch meckern: „Nur Blödsinn im Kopf!“ „Scheiß Kügelchen – davon werde ich noch Wochen was haben!“ „Jetzt sind die Dinger auch noch elektrostatisch aufgeladen!“ … Nelly und ich verstanden Frauchen nicht. Das war doch ein total lustiges Spiel gewesen!
Ansonsten verlief der Tag wie gestern.
Auch Mittwoch passierte nichts Aufregendes. Außer das Nelly eine von Frauchens Socken von der Leine klaute. Super! Das konnten wir natürlich gleich zum Tauziehen verwenden. Als Frauchen das bemerkte war sie nicht gerade erfreut und nahm uns die Socke sofort weg. – War doch eh schon zu spät! Da war sie doch schon zerrissen und durchlöchert. Da hätte sie sie uns doch auch zum Spielen lassen können, oder?
Donnerstagmorgen trafen wir im Park auf Atos, einWhippet. Genau wie wir in der Pubertät. Atos hatte ich schon öfter im Park getroffen und immer gern mit ihm getobt. An diesem Morgen sind wir alle drei erst mal in Richtung Spielplatz abgehauen. Nelly hatte da was gewittert: Nudeln! Mhm– lecker !!!
Frauchen war ja nicht blöde und kam gleich hinterher. Ich reagierte sofort auf ihr „Pfui“ und ließ die Nudeln liegen. Nelly war selbst an der Leine kaum vom Fressen abzubringen und auch Atos hielt Frauchen am Halsband zurück. Atos' Frauchen kam meinen Frauchen aber bald zu Hilfe, womit Nelly und Atos auch keine Chance mehr auf die Nudeln hatten.
Anschließend tobten wir ordentlich herum. Allerdings kam mir mal wieder meine Eifersucht in die Quere. Ich konnte es ja gar nicht leiden, dass Atos nun mit meiner Nelly spielen wollte! Also baute ich mich wieder ordentlich auf, so wie sich das für einen richtigen, pubertierenden Rüden gehörte und fing an zu stänkern und versuchte, Atos von Nelly zu vertreiben.
Aber Atos ließ sich nicht so einfach vertreiben. Unsere beiden Frauchen waren sich einig und mischten sich (leider) nicht ein. Frauchen half mir einfach nicht. Also steigerten Atos und ich unsere Wut noch ein wenig, bis ich dann doch klein beigab und mich abdrehte.
Nach ein paar Minuten war ich aber so angepisst, dass Atos sich mit Nelly beschäftigte und keiner auf mich achtete, dass ich erneut anfing Atos anzugiften. Erneut keinerlei Unterstützung seitens unserer Frauchen. Wir spielten uns richtig auf, bis mir Artos einen überzog. Dann hatte ich endgültig genug. Ich flog förmlich auf Frauchen zu, versteckte mich zwischen ihren Beinen und schaute sie Mitleid heischend an. Doch Frauchen meinte kopfschüttelnd, dass es für so ein Rüpelverhalten nicht noch Lob gäbe.
Mir gefiel zwar immer noch nicht, dass ich für Nelly so abgeschrieben war, aber ich hatte nun so richtig Muffensausen. Ich traute mich nicht mehr zu den beiden. Ich jammerte ein bisschen vor mich hin, lief auf die beiden zu, drehte auf halber Strecke wieder um,… Ich hielt immer mindestens einige Meter Sicherheitsabstand ein und kläffte nur noch von dort aus. Sowie die beiden von mir Notiz nahmen, rutschte mir jedoch sofort mein Magen in die Kniekehlen, nahm die Beine in die Pfoten und rannte zu Frauchen.
Erst viel später bemerkte Frauchen die Schramme unter meinem rechten Auge, aber selbst dann bekam ich noch kein Mitleid. Sie sah es sich nur kurz an, stellte fest, dass es nicht schlimm wäre und meinte „sowas kommt von sowas“!
Mittags gingen wir zum Nussberg und trafen uns mit Shaya. Es waren auch noch jede Menge anderer Hunde dort. Kein Wunder – bei dem tollen Wetter. 2 ½ Stunden vergnügten wir uns draußen. Danach waren sogar Nelly und ich mal platt und tobten den Rest des Tages nicht mehr so viel in der Wohnung herum.
Freitagmorgen begegnete uns zufällig Amigo im Park, mit dem wir direkt eine Runde drehten. War das schön ihn wieder zu sehen. Wir verabredeten uns gleich wieder für mittags auf dem Nussberg. Da trafen wir auf so viele Hunde, von groß bis klein, und wir alle rasten und spielten über eine Stunde auf der Hundewiese. Wieder zu Hause angekommen, fielen Nelly und ich direkt um und schliefen über eine Stunde.
Samstagmorgen kam Nellys Frauchen zum Frühstück vorbei und nahm sie anschließend wieder mit nach Hause. Als wir uns abends wieder zum Spazierengehen trafen, erzählten wir uns, dass wir beide von unserer eine Woche andauernden Toberei derart erschöpft waren, dass wir beide den kompletten Nachmittag verpennt hatten. Diese Nacht verbrachte Nelly noch einmal bei uns, weil ihr Frauchen abends zu einer Feier eingeladen war und Nelly nicht gleich den ersten Abend allein zu Hause bleiben sollte.
Sonntagvormittag wurde Nelly dann endgültig abgeholt.
Von unserer Hyperaktivität nahmen Nelly und ich in dieser einen Woche total viel ab, obwohl wir richtig viel zu Essen, zu Naschen und zu Knabbern bekommen hatten. Die Kleine Nelly-Maus nahm über ungefähr 600 Gramm ab und ich so 400 Gramm. Da wir beide sowieso nicht sooo viel auf den Rippen hatten, werden wir nun auf „Mast-Kur“ gesetzt. Das wird sicher das reinste Schlemmen in den nächsten Tagen oder Wochen! *freu*
(Anmerkung: 1-2 Wochen später hatten wir beide wieder alles auf den Rippen!)
Während der ganzen Woche, vor allem bei unseren Spaziergängen, nahm Frauchen immer wieder Fotos und Filmchen von uns auf. Die seht ihr hier ja auch auf dieser Seite. Aber die schönsten Fotos wären bestimmt immer abends entstanden, aber leider war keiner weiter da, der die Situation hätte fotografieren könnten:
Frauchen legte sich aufs Sofa, auf ihre Seite. Ich kuschelte mich an ihren Bauch. Nelly krabbelte meistens auf Frauchen rauf und legte sich auf die Hüfte, Taille und Brust. Manchmal lag Nelly aber auch zwischen Frauchens Beinen. Und manchmal drängelten wir uns beide an Frauchens Bauch, so das Nelly und ich fast übereinander da lagen. Das war immer eine schöne Relax-Zeit, die wir alle drei sehr genossen.
Frauchen hat mit der Handy-Kamera versucht das Bild einzufangen: